28. März 2024
Tom bloggt seinen Alltag, Freitagsgedanken, unsere eingeschränkte Sicht

Freitagsgedanken – unsere eingeschränkte Sicht

Hallo, schon eine ganze Weile habe ich hier auf meinem Blog nichts mehr geschrieben gehabt. Der Grund dafür ist ein ganz einfacher Grund; ich war mit meiner Frau, unserer Hundedame Kyra und unserem Kater Silver mit Manni, unserem Wohnmobil, ca. 3 Wochen auf Reise gewesen.

Von dieser Reise berichte ich demnächst hier auf meinem Blog in der Rubrik „Manni abgefahren“. Diese Reise hat auch extrem mein bisheriges Denken verändert. Über meine veränderten Gedanken geht es nun ab sofort in dieser Rubrik „Freitagsgedanken“ hier.

Es gibt einen Spruch, welcher lautet „Reisen eröffnet einem einen völlig neuen Horizont“. Die Meisten von Euch, welche mich kennen; wissen dass ich oftmals über die Gesellschaft in Deutschland schimpfe bzw. gemeckert habe. Wie schlecht unsere Gesellschaft bzw. die Politik in Deutschland ist. Und so weiter…

Nun ja, auch vor unserer Reise mit dem Wohnmobil war ich öfters in Länder wie Bulgarien, Türkei, Zypern, Ägypten und Oman verreist. Man könnte deshalb meinen, daß ich darum eine sehr gute Sicht auf das allgemeine Weltgeschehen und auch auf Deutschland hätte. Denn schließlich bildet das Reisen doch und eröffnet mir auch neue Horizonte. Das stimmt auch. Allerdings nicht, wenn man, so wie ich, die grösste Zeit seiner Reise in den Ferienanlagen verbringt.

Jetzt, wo ich mit meiner Frau mit unserem Wohnmobil über das Saarland und Luxenburg durch Mittelfrankreich und die französischen sowie schweizer Alpen an die Cote‘ Azur in Frankreich gereist war, habe viel mehr von den bereisten Länder und Gegenden gesehen bzw. erfahren. Diese Reise hat dafür gesorgt, dass meine Sicht auf die Dinge in der Welt und in Deutschland inzwischen nicht mehr so eingeschränkt ist, wie sie vor ca. 4 Wochen gewesen war.

Freitagsgedanken – unsere eingeschränkte Sicht

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Fangen wir erst einmal mit dem wesentlichen Punkt, welcher unsere Sicht hier in Deutschland einschränkt, an.

Das Meckern

Jeder von uns hier Deutschland meckert über irgend Etwas. Mal ist das Wetter Mist, mal sind die Spritpreise oder allgemein die Lebenshaltungskosten zu hoch und mal ist die ganze Gesellschaft Mist.

Die eben genannten Punkte sind jedenfalls  genau die Punkte, worüber ich am Meisten gemeckert habe.

Als es den ganzen Sommer geregnet hat, da habe ich auch drüber geschimpft. Im Regen starteten wir in unseren Urlaub. Erster Stop war Saarburg im Saarland, wo wir meinen bzw. unseren Freund Alexander treffen wollten. Er wohnt dort in der Gegend und er meinte schon vor langer Zeit, dass wir ihn unbedingt mal besuchen sollten. Denn die Gegend dort soll wunderschön sein. Ist sie auch…

Wenn es bei unserem 3tägigen Besuch nicht fast die ganze Zeit geregnet hätte. Ich schimpfte darüber natürlich und ließ auch bei ihm meinen Unmut über das „Scheißwetter“ aus. Er blieb ganz ruhig und meinte zu mir „Tom, warum meckerst du über den Regen und ärgerst dich darüber? Schau mal, wenn du dich über den Regen ärgerst; dann ändert es auch nichts daran, dass es regnet. Du selbst aber bekommst dadurch  nur schlechte Laune. Überleg doch einmal; würde es nicht oder kaum regnen, dann würde auch nichts wachsen können. Warum also freust du dich nicht über den Regen stattdessen?“. Ich dachte nur: „Laber Rhababer…“. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste; wenige Tage später sollte ich dies komplett anders sehen und mich in Zukunft darüber freuen, dass es regnen tut.

4 Tage später änderte sich meine eingeschränkte Sicht auf das Wetter bzw. den Regen schlagartig. Wir fuhren auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel durch die Provence in Frankreich. Normalerweise gibt es dort wunderschöne Lavendelfelder.

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Ok, zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren; war der Lavendel bereits geerntet wurden. Was uns und insbesondere mich wirklich schockierte; Alles war dort total vertrocknet gewesen. Es sah hier aus wie in der Steppe, welche man aus Indianerfilmen kennt. Alles pfurztrocken.

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Später erfuhr ich am unseren Ziel auf dem Campingplatz, dass es dort in der Gegend seit April nicht mehr geregnet hat. Diese Tatsache schockierte mich richtig. Und seit diesem Zeitpunkt weiss ich es sehr zu schätzen, wenn es regnet. Aber, es sollte noch schlimmer kommen. 2 Tage später fuhren wir auf dem Weg zu unseren nächsten Ziel durch die Schlucht von Verdon. Dort, wo früher ein Wasserfall sein sollte, existierte dieser Wasserfall durch die lange Trockenheit nicht mehr. Schlimmer noch; dass Flussbett des Verdons, eines später wirklich breiten Flusses in Frankreich war teilweise ausgetrocknet.

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Beim späteren Flussverlauf des Verdons sieht man dann, wie wunderschön der Fluss eigentlich ist.

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Und man bekommt so langsam ein Gefühl dafür, wie mächtig und großartig eigentlich die Natur ist und wie klein wir Menschen dagegen sind. Ich war da schwer beeindruckt gewesen und meine eingeschränkte Sicht auf die Dinge öffnete sich dadurch ein wenig.

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Kommen wir nun zu einem weiteren wesentlichen Punkt, worüber wir Menschen gern meckern. Zumindest tat ich dies oftmals.

Der teure Sprit in Deutschland bzw. die hohen Lebenshaltungskosten

Ist der Sprit in Deutschland wirklich teuer? Nein. Hier ein Vergleich dazu: Der Liter Diesel kostet in Deutschland um die 1,10 Euro. In Frankreich hingegen kostete der Liter Diesel um die 1,20 Euro bis 1,35 Euro. Italien war hier noch teurer. Denn hier kostete der Liter Diesel 1,50 Euro. Denn Rekord aber hält die Schweiz mit 1,60 Euro für den Liter Diesel.

Sind die Lebenshaltungskosten hier in Deutschland hoch? Nein. In Frankreich waren die Lebenshaltungskosten für uns ca. 30% höher gewesen als in Deutschland. Dafür allerdings waren auch die Lebensmittel qualitativ wesentlich hochwertiger als in Deutschland gewesen. Und ich spreche hier nur von den Lebensmitteln in Supermärkten.

Die Gesellschaft ist Mist

Seid einmal bitte ehrlich; wie oft meckert Ihr über die derzeitige deutsche Gesellschaft? Wie oft sagt Ihr, dass die Menschen in Deutschland endlich mal gegen die derzeitigen Zustände in Deutschland auf die Strasse gehen müssen? Ich denke mal sehr oft. Oder? Zumindest bei mir war dies der Fall gewesen. Wenn es nach mir gegangen wäre; so hätten wir hier in Deutschland schon längst einen Generalstreik gehabt.

In Frankreich wird recht oft und schnell gestreikt. Dafür habe ich früher die Franzosen bewundert und manch einer von Euch bewundert sie deswegen auch heute noch. Nur, was hat dies den Franzosen gebracht? Recht hohe Lebenshaltungskosten und eine recht hohe Arbeitslosigkeit von rund 10 Prozent. Zum Vergleich; Deutschland hat hier rund 6 Prozent Arbeitslosigkeit. Und auch die Lebenshaltungskosten sind hier Deutschland wesentlich geringer.

Haben wir also bzw. ich also wirklich einen Grund über Deutschland zu meckern? Nein.

Die Vorurteile

Sehr viele Menschen hier in Deutschland haben Vorurteile gegen andere Menschen. Insbesondere wenn diese Menschen die deutsche Sprache nicht sprechen, sinkt die Hilfsbereitschaft enorm. Auch ich gehörte früher dazu. Auf unserer Reise änderte sich dies jedoch.

Jeder Mensch, welchen ich in Frankreich oder Italien um Hilfe bat, war auch hilfsbereit gewesen. Obwohl ich die Menschen oftmals sprachlich nicht verstand und sie mich nicht verstanden; so halfen sie mir jedes Mal. Und zwar vorurteilslos.

Besonders beeindruckt hat mich hier eine ältere Italienerin, welche mir bzw. uns in Italien half. Wir hatten uns auf der Suche nach einen Campingplatz fürchterlich verfahren gehabt. Alle Leute, welche wir vor ihr um Hilfe baten, halfen uns zwar; aber trotzdem haben den Campingplatz nicht gefunden. Diese ältere Italienern sprach nur Italienisch. Sich verstand uns nicht und wir sie nicht. Darum schnappte sie sich kurzerhand ihren Kleinwagen, meinte zu uns dass wir ihr folgen sollen und führte uns zu dem Campingplatz. Ganz ehrlich; ich hätte es hier in Deutschland umgekehrt nicht gemacht. Vor diesen Erlebnis auf jeden Fall nicht. Jetzt schon. Und wie viele Menschen würden hier in Deutschland so wie diese Italienerin handeln? Die Wenigsten.

Deutschland hat in den letzten Monaten sehr viele Flüchtlinge bzw. Ausländer aufgenommen. Sehr viele Menschen fanden und finden dies nicht gut. Ich gehörte dazu. Inzwischen sehe ich es anders. Sowohl bei den deutschen Menschen als auch bei den ausländischen Menschen gibt es Kriminelle. Die meisten deutschen Menschen und auch ausländischen Menschen sind nicht kriminell. Warum also sollten sie in Deutschland nicht auch all diese Chancen bekommen, welche jeder Mensch deutscher Abstammung hat? In bin dafür, dass alle Menschen die gleichen Chancen hier in Deutschland und auch Europa haben. Aber, ich bin auch dafür, dass die deutsche Justiz und Polizei auch bei ausländischen Straftätern härter durchgreifen muss und sie bei Straftaten gnadenlos in ihre Herkunftsländer abschieben muss. Auch bin ich dafür, dass der deutsche Staat ihnen helfen soll sich ein selbstständiges Leben aufzubauen und sie nicht dabei unterstützen sollte, sich im deutschen Sozialnetz bequem zu machen.

Schlusswort zu meinen heutigen Freitagsgedanken “ unsere eingeschränkte Sicht“

Wir Menschen hier in Deutschland haben ein sehr gutes Leben. Darum sollten wir endlich einmal die Bretter vor unserem Denken weg nehmen, so dass wir keine eingeschränkte Sicht mehr haben und stattdessen die Welt in ihrer ganzen Schönheit komplett wahrnehmen.

Tom bloggt seinen Alltag, Freitagsgedanken, unsere eingeschränkte Sicht

Es bringt mich als Menschen keinen einzigen Schritt weiter nach vorn, wenn mein Denken negativ von Vorurteilen und Meckerei geprägt ist.

In dem Sinne wünsche ich Euch nun ein schönes Wochenende.

Danke dass Ihr mir zugehört habt.

 

Euer Tom

 

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