25. April 2024

Freitags Gedanken – Passt, wackelt und hat Luft

Hallo Leute,

wir haben heute wieder Freitag. Es ist darum wieder einmal Zeit, meine Freitags Gedanken zu der vergangenen Woche nieder zu schreiben.

Diesmal geht es darum, dass wir und unsere Umwelt eben nicht perfekt sind. Auch ich bin zum Beispiel mit meiner Rechtschreibung nicht perfekt. Genau diese Rechtschreibung von mir wurde jedoch immer wieder an mir kritisiert. Grund genug, mich mit unserer  nicht perfekten Welt innerhalb meines Blogs zu beschäftigen.

Freitags Gedanken – Passt, wackelt und hat Luft

Ich denke mal, jeder kennt diesen berühmt-berüchtigten Satz vom Bau und aus dem Handwerk. Dieser Spruch sagt im Prinzip aus; dass auch wenn Etwas ein wenig wackelt und Luft hat, es dann jedoch trotzdem passt.

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Was sagt uns dieser Spruch?

Dieser Spruch sagt uns, dass auch wenn Etwas nicht ganz perfekt ist oder einen kleinen Fehler hat, dann es trotzdem passt.

Manchmal ist es auch notwendig, dass Etwas ein wenig Spiel hat und wackelt um halt zu passen.

Welchen Einfluss hat dieser Spruch auf unsere heutige Welt?

Keinen. Er hat heute nur noch keinen bzw. wenig Einfluss auf unsere heutige Welt bzw. Gesellschaft.

In unserer heutigen Welt, welche immer perfekter sein möchte, ist dieser Spruch allerdings ein Überbleibsel aus alten Zeiten. In der heutigen modernen und computergesteuerten Welt muss:

  • der Partner oder die Partnerin perfekt sein
  • das Kind perfekt erzogen sein
  • ein Hund ebenfalls perfekt erzogen sein
  • das Fleisch beim Einkauf perfekt sein
  • das Gemüse ebenfalls perfekt sein
  • die Rechtschreibung in einem Text oder Buch perfekt sein
  • Vieles mehr perfekt sein

Ich finde diese Entwicklung nicht gut. Im Gegenteil, in unserer heutigen Welt und Gesellschaft ist dieses Anspruchsdenken von Perfektionismus eher schädlich für uns Menschen und auch unsere Umwelt.

Warum ist es schädlich, nach Perfektionismus zu streben?

Die meisten Menschen erstellen das Wesentliche mit relativ wenig Zeitaufwand. Aber, dies genügt den meisten Menschen nicht. Anstatt einfach das Wesentliche, was in Etwa genau so passt wie es passen sollte, zu akzeptieren; streben die meisten Menschen danach Etwas perfekt zu erledigen und wenden für das Wenige zum Perfektsein den grössten Teil ihrer Zeit auf. Dieses Denken ist schädlich. Denn der Mensch, welcher nicht nach Perfektionismus strebt und darum das Wesentliche akzeptiert, ist wesentlich erfolgreicher als der Mensch, welcher nach Perfektionismus strebt. Warum ist das so? Ganz einfach. Nehmen wir mal an; dass Etwas gut oder vollendet ist, wenn es vollendet ist. Es passt zwar nicht hundertprozentig, aber es passt. Der Perfektionist wendet nun all seine Zeit auf, um die vielleicht 10% zum Perfektsein zu erreichen. Der Mensch, welcher nicht so perfektionistisch ist, weiss zwar, dass das Etwas nicht hundertprozentig passt; aber dass es für ihn ausreichend passend ist, wenn es halt einigermassen passt. Die im Gegensatz zu einem Perfektionisten wendet er die Zeit, welche ein Projekt bräuchte um perfekt zu sein, nicht dafür auf dass das Projekt perfekt wird sondern wendet sich stattdessen einem neuen Projekt zu. Er schafft somit mehr als der Perfektionist.

Warum aber ist genau Perfektionismus so schädlich für unsere heutige Umwelt und uns Menschen?

  • wenn der Partner oder die Partnerin perfekt sein soll, dann übersehen wir Menschen oftmals das Wesentliche in unseren Mitmenschen
  • wenn das Kind perfekt erzogen sein soll, dann nehmen wir dem Kind jede Möglichkeit später als Erwachsener selbstständig und frei zu denken bzw. zu handeln -> es ist dann eine Maschine
  • wenn ein Hund perfekt erzogen sein soll, dann nehmen wir dem Hund das, was einen Hund ausmacht -> ein selbstständig denkendes und treues Wesen zu sein

Tom bloggt seinen alltag hund katze

  • wenn das Fleisch beim Einkauf perfekt sein soll, so ist eine industrielle Tierproduktion mit viel Zusatzstoffen und Medikamenten unumgänglich -> nicht perfektes Fleisch fliegt dann auf den Abfall und das restliche Fleisch ist unter Umständen schädlich für uns Menschen
  • wenn das Gemüse beim Einkauf perfekt sein soll, so ist auch hier eine industrielle Produktion mit viel Chemie unumgänglich -> nicht perfektes Gemüse fliegt dann auf den Abfall und das restliche Gemüse ist unter Umständen schädlich für uns Menschen
  • wenn die Rechtschreibung in einem Text oder Buch perfekt sein soll, so ist es hier unumgänglich dass nur einige wenige Experten in diesem Bereich tätig sind -> aufgrund von zu weniger Autoren gibt es dann weniger Vielfalt

 

Welches Problem haben wir Menschen mit unseren Perfektionismus?

Wir erwarten einfach, dass unsere Gesellschaft und unsere Umwelt einfach perfekt ist. Das Kind darf nicht schreien oder toben, der Hund darf nicht an uns Menschen hoch springen oder muss auf Zuruf sofort zurück kommen, das Fleischstück darf nicht zu viel Fett aber auch nicht zu wenig Fett haben, die Salatgurke darf nicht krumm sein, der Text muss eine perfekkte Rechtschraibung aufweisen.

Das Problem ist allerdings; während wir Menschen selbst eine perfekte Gesellschaft und perfekte Umwelt erwarten, verlangen wir gleichzeitig von unseren Mitmenschen ein Verständnis für unsere Fehler. Dabei sollte eigentlich klar sein, dass es Fehlerfrei und Perfektionismus in der Natur nicht gibt. Die Natur hat für all ihre Lebenwesen einfach keine perfekten Lebenwesen und auch keine perfekte Umwelt vorgesehen.

Schauen wir doch einfach mal zum Schluss auf unsere nicht perfekte Umwelt. Viele Menschen schimpfen über den derzeitigen deutschen Sommer 2016. Er sei schlecht, zu kalt, zu verregnet, zu warm. Ich finde ihn perfekt. Warum?

  • Die Temperaturen sind in diesem Sommer 2016 nicht so hoch, wie sonst. Ok, es gab ein paar wenige sehr warme Tage.
  • Der Sommer 2016 ist nicht so verregnet, wie sonst. Ok, ein paar heftige Tage mit Überschwemmungen gab es auch.
  • Wir brauchten uns in diesem Sommer 2016 wegen der Wärme weder gross nackig machen, noch wegen der Kühle gross warme Sachen anzuziehen. Die meiste Zeit genügte Jeanshose und Tshirt. Oder?

Wenn Ihr Euch nun in Ruhe diese drei von mir genannten Punkte anschaut; so erkennt Ihr, dass der Sommer 2016 auf den ersten Blick zwar nicht perfekt ist, jedoch auf den zweiten Blick bei sehr angenehmen Durchschnittstemperaturen sehr perfekt ist.

 

Auf den Inhalt kommt es an

Nun mein Schlusswort zum heutigen Freitag: Es gibt kein Perfektionismus in unserer Welt. Wir Menschen hätten dies gern anders. Aber, es ist nun einmal so. Es gibt keinen Perfektionismus in unserer Welt. Aus diesem Grund sollten wir weniger auf das perfekte Innere achten, als viel mehr auf das nicht so perfekte Gesamtwerk.

 

 

Nun sind wir am Ende meiner heutigen Freitags Gedanken angekommen. Wie seht Ihr dies? Seid Ihr auch meiner Meinung oder seht Ihr es anders? Sagt es mir.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. Sollte es nicht so perfekt sein, wie Ihr es Euch vorgestellt habt; so ärgert Euch nicht darüber, sondern darauf ob es im Grossen und Ganzen perfekt war.

 

Danke dass Ihr mir zugehört habt.

Euer Tom

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